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RAW oder JPG

Welches Format ist für mich das beste

Vergleich JPEG RAW Entwicklung

Die linke Aufnahme wurde im JPG-Format abgespeichert, die rechte nachträglich im RAW-Converter entwickelt.

 

Viele Kameras der gehobenen Preisklasse bieten die Wahl Fotos nicht nur in unterschiedlichen Auflösungen und mit verschiedenen Seitenverhältnissen sondern auch in den Dateiformaten JPG und RAW zu speichern. Das Dateiformat legt die Regeln fest, nach der die Daten gespeichert und wieder gelesen werden können. Daraus ergibt sich für den Fotografen die Frage, in welchem Dateiformat er am besten seine Fotos aufnimmt, bearbeitet und organisiert.

Das RAW Format speichert die vom Sensor erfassten Bildinformationen, auch Rohdaten genannt,  weitgehend unbearbeitet. Dadurch hat der Fotograf bei der späteren Bearbeitung seiner Bilder größere Freiheiten bildrelevante Eigenschaften wie etwa Farbsättigung, Belichtung, Weißabgleich oder Kontrast bei der Verarbeitung am PC verändern zu können. Vor allem stellen die nachträglich möglichen Korrekturen der Belichtung einen großen Vorteil gegenüber der JPG-Speicherung dar. Während die RAW-Datei alle vom Sensor erfassten Helligkeitsinformationen  enthält, sind diese im JPG-Format auf 256 Tonwertstufen begrenzt. Der Sensor kann aber zwischen 1.024 und 16.384 Helligkeitsabstufungen erkennen. Ein Nachteil von RAW besteht darin, dass diese unkomprimiert gespeicherten Dateien deutlich größer sind als das kompriimierte JPG und daher etwa dreimal soviel Speicherplatz benötigt und auch mehr Zeit zum Speichern in Anspruch nimmt.

Auch die Ansprüche an die Leistung des verwendeten Computers sind beim RAW-Format höher. Außerdem verwenden Kamerahersteller eigene Regeln für die RAW-Verarbeitung, die nicht jedes Programm zur RAW-DAten-Konvertierung lesen kann.

Ein de facto Standard für die RAW-Datenspeicheerung ist das von Adobe 2003 geschaffene, offene DNG Format, das inzwischen auch einige Kamera Hersteller wie z.B. Leica und Hasselblad für ihre Rohdatenspeicherung verwenden. Das auch als 'Digital Negativ' bezeichnete Format macht einen Herstellerübergreifenden Austausch. Zur Konvertierung von RAW-Dateien in das DNG-Format bietet Adobe auf seiner Website einen DNG-Konverter zum kostenlosen Download an. DNG verwendet auch eine verlustfreie Datenkompression, wodurch Speicherplatz eingespart wird.

Bei Speichern im JPEG Format werden die vom Sensor erfassten Daten bereits vor der Aufzeichnung analysiert und  komprimiert gespeichert. Diese Kompression schränkt die nachträglichen Bearbeitungsmöglichkeiten deutlich ein. Die Speicherung der JPG-Bilder ist mit einem Verzicht auf Informationen verbunden. Je nach Kompressionsstärke gehen mehr oder weniger Informationen verloren, die dann für eine weitere Bearbeitung nicht mehr zur Verfügung stehen. Der Komprimierungsgrad kann bei den meisten Kameras vorgewählt werden. Bei jedem Öffnen, Bearbeiten und Speichern einer JPG-Datei erfolgt ein neuerlicher Komprimierungsvorgang der, wenn auch geringfügig, eine Qualitätsminderung bedeutet.

Da die Farbtiefe bei Jpeg Bildern auf 8 Bit pro Farbkanal begrenzt ist, kann jedes Pixel einen von 256 Farbwerten bzw. Tonabstufungen erhalten. Die maximale Anzahl der darstellbaren Farben beträgt daher rund 16,7 Millionen Farben. Dies reicht nicht immer aus, um auch in sehr dunklen Motivpartien oder in sehr hellen Bildbereichen noch eine differenzierte Detailzeichnung zu realisieren. Bei der RAW-Datenentwicklung wird dagegen mit Farbtiefen bis zu 16 Bit gearbeitet, wodurch sich theoretisch mehrere Billionen Farbabstufungen darstellen lassen.


Fazit
Um eine hohe Flexibilität bei Nachbearbeitung zu erhalten, empfiehlt sich die Verwendung des RAW-Formats. Das gilt auch, wenn in ungünstigen Lichtverhältnissen nachträgliche Korrekturen im Foto nötig erscheinen. Für einfache Motive und schnelle Weitergabe der Bilder ist das JPG-Format die richtige Wahl. Wer auf Nummer sicher gehen will, der sollte eine Kamera verwenden, die RAW- und JPG-Daten gleichzeitig aufzeichnet.

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