Der Sternenhimmel hat von Anbeginn die Erdbewohner fasziniert. Nicht wenige glauben daran, dass der Weg der funkelnden Himmelskörper unser Leben schicksalhaft bestimmt. Fast alle aber sind vom glitzernden Sternenzelt des Nachthimmels fasziniert und emotional berührt. Wen wundert´s also, dass immer mehr Fotografen dieses unser Leben begleitende Schauspiel in möglichst eindrucksvollen Bildern festzuhalten versuchen.
Foto: Sternenpark Schwäbische Alb
Mit modernen Digitalkameras wie beispielsweise der Pentax K1 Mark II lässt sich heute das Himmelsspektakel relativ einfach und doch sehr eindrucksvoll ins Bild rücken. Stative von Novoflex geben den Kamerasystemen dabei den notwendigen festen Stand. Doch neben der optimalen Ausrüstung gehören auch Kenntnisse zur Vorgehensweise beim Fotografieren des Sternenhimmels als wichtige Voraussetzung für den Erfolg dazu. Aus der fotografischen Praxis halten wir folgende zusätzliche Informationen zur Vorbereitung nächtlicher Fotoexkursionen für nützlich:
• Ort
• Zeit
• Wetter
Warten bis es dunkel wird…
Sternenfotografie ist das Gegenteil zum spontanen Schnappschuss. Fotos vom Sternenhimmel, die den Betrachter in den Bann ziehen, brauchen ihre Zeit: für die Vorbereitung und für die Aufnahme. Sie verlangen Geduld vom Fotografen und stellen, will man die Sternenfotografie ernsthaft betreiben, auch Ansprüche an die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit des Equipments. Die allerdings hat Pentax vor knapp einem Jahrzehnt im wahrsten Sinne des Wortes nicht nur tragbar und erschwinglich gemacht, sondern auch stark vereinfacht sodass faszinierende Sternenfotos heute für praktisch jedermann möglich sind.
Die Pentax K-1II mit integriertem GPS kann die Astrotracer-Funktion
ohne Zubehör nutzen.
Mit der Einführung von O-GPS1 einen GPS Empfänger als optionales Kamera Zubehör und der Astrotracer-Funktion in die digitale Fotografie wurden bisher für die Sternenfotografie notwendige, schwere und teure Nachführsysteme, mit der die Kamera der Bewegung durch die Erdrotation kompensieren konnte, nicht mehr gebraucht.
Warum? Um den Sternenhimmel scharf abbilden zu können, so wie wir ihn mit dem Auge wahrnehmen, bedarf es langer Belichtungszeiten. Doch während dieser langen Belichtungszeit scheinen auf Grund der Erdrotation die Sterne weiter ihre Bahn zu ziehen und bewirken durch die Bewegung unscharfe Lichtklumpen oder dekorative Sternenspuren statt scharfer Punkte. Um diesem, nicht immer erwünschten Effekt entgegen zu wirken, nutzten Astrofotografen aufwändige Nachführsysteme, die schwer, teuer und meist auch nicht ganz einfach zu bedienen sind. Des Weiteren waren hochlichtstarke Superweitwinkelobjektive, meist teure Festbrennweiten ab 24 Millimeter oder kürzer, sowie möglichst Kameras mit großen Sensorformaten und hoher Lichtempfindlichkeit erforderlich. Zudem musste die Ausrüstung gegen Feuchtigkeit, wie sie sich nachts als Tau bildete, der sich auf die Ausrüstung niederschlug, geschützt werden. Mit der Einführung von O-GPS-1, dem Astrotracer und der wetterfesten Konstruktion seiner Kameras hat Pentax diese Anforderungen schon vor knapp zehn Jahren obsolet gemacht.
Was ist O-GPS 1 und Astrotracer? Astrotracer ist eine Funktion der Pentax DSLR-Kameras, mit der sich die Bildstabilisationsfunktion durch die Beweglichkeit des Bildsensors mit den Daten des externen oder internen GPS-Empfängers synchronisieren lässt. Dabei wird die Erdrotation durch die Nachführung der Sensorposition kompensiert. Das heißt: Es lassen sich längere Belichtungszeiten realisieren, mit denen sich mehr Sternenlicht einfangen lässt, ohne dass dabei Leuchtspuren entstehen.
Die Pentax K-5 kann mithilfe des O-GPS-Empfängers die Bildstabilisierung
für die Astrotracer-Funktion nutzen.
Der Wegfall schwerer und schwieriger Nachführgeräte macht die Sternenfotografie jetzt auch auf Reisen zu einem besonders interessanten Thema. Notfalls lässt sich eine Pentax K1 Mark II oder eine andere Astrotracer kompatible Kamera mit ausklappbarem Display auch auf dem Boden oder auf einer Mauer platzieren, falls das Stativ zuhause geblieben ist. Optimal ist jedoch eine Kamera mit internen oder externem GPS-Empfänger und Astrotracer-Funktion. Zur korrekten Nutzung von Astrotracer reicht es aus, die Kamera einmal am Aufnahmeort zu kalibrieren. Das funktioniert sehr einfach, in dem man sie für wenige Sekunden in jede Richtung dreht bzw. schwenkt, um die Bewegungssensoren auszurichten. Mehr bedarf es nicht, damit die Nachtvorstellung starten kann.
Mit einer mehr oder weniger standardmäßigen Pentax Fotoausrüstung lassen sich ohne allzu großen Aufwand drei typische Varianten vom Nachthimmel ablichten. Das Firmament mit dem glitzernden, funkelnden Sternenzelt an dem sich die Himmelskörper als mehr oder weniger punktförmige Lichtquellen drängen oder kreisförmige Leuchtpuren, die sogenannten „Startrails“ bilden. Für beide Varianten sind ziemlich lange Belichtungszeiten erforderlich, die bei Startrails jedoch besser nicht in einem Rutsch sonders als Intervall oder Zeitraffer-Sequenzen aufgenommen werden sollten und sich später in der Nachbearbeitung mit einem speziellen Stacking-Programm zu einem Bild zusammenfügen lassen. Von beiden Aufnahmevarianten gibt es eine weitere, bei der zusätzlich zum Himmel auch die Landschaft, Berge, Bäume oder Gebäude als Vordergrund mit integriert wurden. Hier handelt es sich oftmals um die Kombination mehrerer Aufnahmen bei der die Aufnahme mit dem Vordergrund speziell beleuchtet wurde.
Größenvergleich: herkömmliche Systeme zum Ausgleich der Erdratation
mit dem kompakten System der Pentax Astrotracer-Funktion.
Es gibt mehrere Gründe, warum mit Digitalkameras der Himmel nicht einfach über mehrere Stunden belichtet werden sollte, um einen eindrucksvollen Startrail-Effekt zu erhalten: Mit zunehmender Dauer der Belichtung durch die Hitzeentwicklung nimmt auch das Rauschen zu, sodass es am Ende die Lichter der Sterne überdeckt und die ganz Mühe umsonst war. Zudem wird auch der Einfluss der sogenannten Lichtverschmutzung auf die Belichtung stärker und senkt als Streulicht den Kontrast.
Bleiben wir zunächst bei den weitgehend natürlich wirkenden Aufnahmen vom Nachthimmel mit punktförmigen Sternen. Erfahrungsgemäß führen bei der Verwendung eines 28 mm-Weitwinkelobjektivs bereits Langzeitbelichtungen von 10 Sekunden zu einer linearen Abbildung der Sterne. Wird die ISO Empfindlichkeit erhöht, um kürzer belichten zu können, steigt das Rauschen. Durch Einsatz der Pentax Astrotracer Funktion kann die Erdrotation weitgehend kompensiert werden, so dass sich Empfindlichkeitswerte von ISO 3200 und Belichtungszeiten bis zu 90 Sekunden für eindrucksvolle, rauscharme Sternenfotos mit natürlicher Anmutung verwenden lassen. Fotografiert wird immer mit offener Blende. Bei Verwendung von längeren Brennweiten empfehlen sich kürzere Belichtungszeiten, weil durch den größeren Abbildungsmaßstab der Krümmungseffekt schon eher auftritt. Diese Beobachtungen gelten natürlich für die Aufnahme von Galaxien und Himmelsbildern wie die von der Milchstrasse mit vielen kleinen, relativ schwach leuchtenden Sternen. Für Aufnahmen von stark leuchtenden Himmelskörpern wie von der Sonne oder auch vom Mond muss wegen der dafür verwendeten kurzen Belichtungszeiten die Erdrotation nicht berücksichtigt werden.
Tipps zur Ausrüstung
Für die Astrofotografie sollten Fotografen schon zu einer DSLR oder einer spiegellosen Systemkamera greifen. Besonders einfach wird es, wenn eine Pentax mit Astrotracer-Funktion und integriertem GPS (Pentax K1, K1 II, K3) oder dem optional als externes Zubehör angebotenem O-GPS-Empfänger (Pentax KP, K-5, K5 II, K-5IIs, K-S2, K-S1, K-70, K-50, K-30, K-r) zur Verfügung steht. Dann ist die Vorgehensweise besonders einfach:
Zunächst wird im Menu der Kamera die Astrotracer Funktion gewählt und die Option "An" eingestellt. Danach erfolgt die genaue Kalibrierung des Sensors über die Kalibrierungsoption, bei der die Kamera in drei Richtungen gehalten und dabei jeweils um mehr als 180 Grad gedreht wird. Dann wird das von der Kamera angezeigte Ergebnis durch Drücken der OK-Taste bestätigt und die Kamera kehrt in den Standby-Modus zurück. Im Falle einer nicht erfolgten Kalibrierung wird dies von der Kamera angezeigt und der Vorgang muss erneut durchgeführt werden.
Durch die Beweglichkeit des Sensors lässt sich die Erdrotation während
langer Belichtungszeiten mit den Sternen synchronisieren.
Da das Magnetfeld an jedem Aufnahmeort anders ist, muss an jedem Ort, an dem Aufnahmen des Himmels mit dem Astrotracer gemacht werden, eine Kalibrierung durchgeführt werden.
Auch wenn nach einer Kalibrierung das Objektiv gewechselt oder der Blickwinkel des Monitors verändert wird, kann sich dies auf die Magnetfeldumgebung auswirken. In diesem Fall muss die Kalibrierung ebenfalls erneut durchgeführt werden.
Belichtungs- und Fokuseinstellungen:
Belichtung und Fokussierung werden für die Sternenfotografie manuell gewählt. Die Sensorempfindlichkeit wird auf ISO 1600 bzw. ISO 3200 eingestellt. Die Verschlusszeit bei Weitwinkelobjektiven zwischen 11 und 24 mm kann aufgrund der Kompensation der durch die Astrotracer-Funktion zwischen 10 und 90 Sekunden betragen. Je länger die gewählte Brennweite, um so kürzere Belichtungszeiten werden erforderlich um eine punktuelle Abbildung der Sterne zu erhalten. Hier ist ein wenig Experimentierfreude gefragt, um durch Try und Error auch für die geplante (und meist auch notwendige) Nachbearbeitung der Bilder, die richtigen Voraussetzungen zu schaffen.
Um möglichst viel Licht auch von den schwächer leuchtenden Sternen am Himmel auf den Sensor zu bekommen, sollte stets mit offener Blende fotografiert werden.
Im Notfall lässt sich die Pentax auch auf einem Felsen ohne Stativ
mit der Astrotracer-Funktion verwenden.
Der Weißabgleich wird auf Auto gestellt und als Aufnahmeformat RAW + JPG gewählt, um für die Nachbearbeitung alle Möglichkeiten offen zu halten. Meist ist es auch angebracht die Rauschunterdrückung zu deaktivieren und das Rauschen ebenfalls in der Nachbearbeitung zu reduzieren.
Wenn der Monitor zu hell ist, lässt sich für Aufnahmen an dunklen Orten die Anzeigefarben des Monitors auf Rot setzen, indem die Option "Nachtsicht-Display" aktiviert wird.
Welche Brennweiten wählen:
Um eindrucksvoll das funkelnde Sternenzelt des Himmels aufzunehmen sind kurze Brennweiten besonders geeignet, je lichtstärker umso besser. Pentax bietet hier Zooms und Objektive mit Festbrennweiten ab 10 mm an.
Präzise Kalibrirung der Pentax Astrotracer Funktion: so geht's.
Stativ verwenden
Unverzichtbar ist der Einsatz eines stabilen Stativs mit einem flexibel ausrichtbaren Stativkopf und Schnellwechselkupplung. Es sollte wettergeschützt sein und sich auch auf unebenen oder weichen Untergrund sicher und präzise aufstellen lassen. Praktisch sind die Stativsysteme von Novoflex, die sich perfekt für die verschiedensten Aufgaben und Größen der Ausrüstung anpassen lassen. Ob Trio- oder Quadro-Pod System mit drei oder vier wechselbaren Stativbeinen - wahlweise aus Aluminium oder Carbon und auf Wunsch sogar als Wanderstöcke nutzbar - der Novoflex „Stabilbaukasten“ bietet für jede Situation eine maßgeschneiderte Lösung.
In der Regel unverzichtbar: ein stabiles, kompaktes Stativsystem wie das Triopod
von Novoflex mit dem Magic Ball Kugelneiger.
Praktisch ist die Verwendung eines Fernauslösers, der am besten kabellos funktioniert oder die Fernsteuerung der Kamera über das Smartphone. Da es sich um Nachtaufnahmen handelt und die Einstellungen bei Dunkelheit erfolgen, ist eine Taschenlampe, am besten eine Stirnlampe, vor Ort hilfreich. Natürlich kann auch die Taschenlampenfunktion des Smartphones genutzt werden. Jedoch stört helles, weißes Licht die Dunkeladaption. Deshalb bieten die Initiatoren des Sternparks Schwäbische Alb eine Art App, mit der das Handy zur Rotlichtleuchte wird. Sie kann von der Webseite des Sternenparks kostenlos heruntergeladen werden. Bei Verwendung einer Stirnlampe hat der Fotograf jedoch beide Hände frei. Auch sie lässt sich natürlich auch dimmen oder mit einem Rotfillter versehen.
Wichtige Links für Sternengucker
Die Homepage der International Darksky Comunity IDA finden Sie hier...
Informationen zur Lichtverschmutzung gibt es hier...
Wo Deutschland am dunkelsten ist: Von der IDA zertifizierte Sternenparks:
Sternenpark im Nationalpark Eifel
Sternenpark Rhön
Sternenpark Westhavelland
Sternenstadt Fulda
Sternenpark Schwäbische Alb.
Die beste Zeit
Wann sich in Deutschland die besten Gelegenheiten für Fotos von der Milchstrasse ergeben, erfahren Sie hier....
Ebenfalls Informationen über den besten Zeitpunkt für Sternenfotos finden sie unter diesem Link
Die Ricoh Pentax Webseite zur Sternenfotografie mit der Astrotracer-Funktion finden Sie hier...